Über die Entwicklung des kindlichen Gehirns weiß die Wissenschaft viel, jedoch das alternde Gehirn, so etwa ab dem 40. Lebensjahr ist noch nicht genügend erforscht.
Am leistungsfähigsten ist unser Gehirn vom 25. – 30 Lebensjahr, von da an nimmt die Leistungsfähigkeit langsam ab. Volumen und Masse des Gehirns verringern sich mit fortschreitendem Alter.
Ab dem 20. Lebensjahr verliert unser Gehirn etwa 50.000 bis 100.000 Hirnzellen täglich, bei 100 Milliarden ist das nicht weiter schlimm und wie man heute weiß, behält das Gehirn auch im Alter die Fähigkeit, neue Nervenzellen zu bilden und miteinander zu verknüpfen.
Mit den Jahren verändert sich die Gedächtnisleistung. Meist lässt das Kurzzeitgedächtnis nach; das bedeutet, dass neue Informationen und Daten nicht mehr so schnell und dauerhaft gespeichert werden können. Manche Funktionen leiden im Alter aber mehr als andere. Zum Beispiel bleiben Sprachfähigkeit und Allgemeinwissen bis ins hohe Alter sehr stabil. Aufmerksamkeit, Gedächtnis oder Orientierung bauen dagegen ab.
Das Abrufen alter Informationen oder gelernter Fähigkeiten wie z. B. das Auto fahren oder Schwimmen bleiben aber stabil.
Was hat Einfluss auf unser Gehirn
- Gene
- Lebensstil
- Soziale Kontakte
- Ernährung
- Genügend Flüssigkeit
- Bewegung
Wie können wir unser Gehirn gesund erhalten?
Gene, Lebensstil, soziale Kontakte
Die Hirnentwicklung wird am Anfang durch Gene kontrolliert, dabei laufen Programme wie in einem Computer ab, es entstehen Nervenzellen und Verbindungen zwischen ihnen.
Die Lebensweise hat einen großen Einfluss auf unser Gehirn.
Wie wir leben, lässt sich auch im Gehirn ablesen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie, die am Jülicher Institut für Neurowissenschaften und Medizin durchgeführt wurde. Nora Bittner und Professorin Svenja Caspers analysierten gemeinsam mit Kollegen die Daten von 248 Frauen und 301 Männern im Alter von 55 bis 85 Jahren.
Das Ergebnis der Untersuchung: Sport, soziale Kontakte wirken sich laut den Ergebnissen direkt auf die Gehirnstruktur aus.
"Die graue Substanz in bestimmten Regionen des Gehirns ist zum Beispiel bei Menschen, die in einem regen sozialen Umfeld leben, besser erhalten, als bei Menschen, die wenig soziale Kontakte hatten.
Ernährung
Besonders empfehlenswert ist die Mittelmeerkost. Damit ist unter anderem viel gutes Öl mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, frischem Gemüse und Fisch gemeint. Wichtig für Botenstoffe im Gehirn, darunter auch das sogenannte Glückshormon Dopamin, ist auch Vitamin B2.
Viel Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl und Vollkornbrot wirken sich günstig auf unser Gedächtnis aus. Um den Eiweißbedarf zu decken, sollten fettarme Milchprodukte, Soja, Nüsse und Fisch öfter auf dem Teller sein.
Insbesondere die Vitamine B12, B6, Folat und Niacin, tragen zur Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung bei sowie zu einer normalen psychischen Funktion bei und können so die Konzentrations- und geistige Leistungsfähigkeit unterstützen.
Flüssigkeit
Fast zwei Drittel unseres Gehirns besteht aus Wasser und reagiert deshalb besonders sensibel. Bei Wassermangel trocknen unsere Gehirnzellen aus und das kann zu Reiszbarkeit, mangelnde Energie und schlechte Konzentratiosnfähigkeit führen. Durch Wassermangel wird unser Blut dicker und es kann nicht mehr so viel Sauerstoff transportiert werden. Deshalb ist zu empfehlen, 2 -3 Liter stilles Wasser immer in kleinen Mengen zu trinken.
Bewegung
Wer bis ins hohe Alter geistig fit bleiben möchte sollte sein Gehirn im Alltag trainieren.
Besonders gut trainieren lässt sich der Geist in Kombination mit Bewegung. Joggen an der frischen Luft und sich dabei unterhalten ist quasi ein erster Schritt dahin.
Wissenschaftlich erklärt Prof. Dr. Nehen das so: Läuft ein Mensch herum, habe er unbewusst ein stabiles Raumgefühl. Sein Hirn sei dadurch schon auf einem bestimmten Niveau aktiviert. Bewegungsübungen aus dem Gehirnfitnesstraining führen auch sehr schnell zu erkennbaren Erfolgen.
Erwachsene Menschen können bis ins hohe Alter lernen. Ihr Gehirn wächst und regeneriert sich ähnlich dem junger Menschen. Ältere Menschen bauen auf Lebenserfahrung und eine gute Bildung auf und sind deshalb oft besonders klug.
Kurzfristige Schwierigkeiten, das richtige Wort zu finden sind normal und altersunabhängig. Speziell in Stresssituationen sind kleinere Wortfindungsstörungen eher harmlos.
Es liegt also an uns, Einfluss zu nehmen auf die Alterung unseres Gehirns, indem wir aktiv bleiben und unseren Lebensstil darauf ausrichten.
Quellen: derstandard.de, wikipedia.de, google.de
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