Plastizität unseres Gehirns

was bedeutet Plastizität und wie können wir diese erhalten!

  • Das Gehirn hat die bemerkenswerte Fähigkeit, sich im Laufe des Lebens zu verändern und neu zu organisieren. Diese Plastizität ermöglicht es, neue Fähigkeiten zu erlernen, Erinnerungen zu bilden und sich nach Verletzungen zu erholen.
  • Auch im Erwachsenenalter bleibt das Gehirn plastisch, was besonders wichtig für das Lernen und die Anpassung an neue Situationen ist.

 

Zum Beispiel:

  • Wenn du etwas Neues lernst, wie Fahrradfahren oder verschiedene Bewegungsübungen, bilden sich neue Verbindungen im Gehirn.
  • Wenn du oft übst, werden diese Verbindungen stärker.
  • Wenn du etwas lange nicht machst, können Verbindungen schwächer werden.

 

 

Das Gehirn bleibt flexibel, um sich an neue Situationen anzupassen oder sich nach Verletzungen zu erholen. Es ist wie ein Muskel, den man trainieren kann!

 

Neben dem Training einer Funktion an sich, spielen auch emotionale Faktoren (Interesse, Motivation, Antrieb, Stimmung, soziale Kontakte) und die kognitiven Fähigkeiten eines Menschen eine wesentliche Rolle für die Ausprägung der Plastizität seines Gehirns.

 

Synaptische Plastizität:
Synaptische Plastizität ist ein Begriff, der die „aktivitätsabhängige Änderung der Stärke der synaptischen Übertragung“ beschreibt. Diese Änderungen können sowohl durch Änderungen der Morphologie als auch der Physiologie der Synapse verursacht werden. Lernen findet an den Synapsen statt und bewirkten, dass Impulse effizienter von einer zur anderen Zelle übertragen werden.

 

Neuronale Plastizität:

Neuronale Plastizität oder Neuroplastizität bezeichnet die Eigenschaft des Gehirns, durch Training veränderbar zu sein. Neuroplastizität ist damit die Grundvoraussetzung für jede Form des Lernens. Durch Training verändern sich die Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn, indem sie stärker oder schwächer werden.

Quelle: Karl C. Mayer neuro24.de

 

Die Plastizität des Gehirns bleibt ein Leben lang erhalten, auch wenn sie mit dem Alter abnimmt. Durch gezielte Maßnahmen können wir sie fördern und die Anpassungsfähigkeit des Gehirns bewahren. Hier sind einige Möglichkeiten, die neuronale Plastizität zu erhalten und zu stärken:

 

1. Geistige Stimulation

  • Lernen neuer Fähigkeiten: Eine neue Sprache, ein Musikinstrument oder eine handwerkliche Tätigkeit erlernen, neue Bewegungsabfolgen lernen, fordern das Gehirn heraus und stärken die neuronalen Verbindungen.
  • Gedächtnisübungen: Puzzles, Sudoku, Kreuzworträtsel oder andere Denksportaufgaben fördern kognitive Funktionen.
  • Abwechslung schaffen: Regelmäßige Abwechslung im Alltag – z. B. neue Routen nehmen oder Hobbys ausprobieren – hilft, neue neuronale Netzwerke zu bilden. Routinen ändern, z. B. mit der anderen Hand Zähneputzen.

2. Körperliche Aktivität

  • Sport und Bewegung: Aerobe Aktivitäten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen erhöhen die Durchblutung des Gehirns und fördern die Neurogenese (Bildung neuer Nervenzellen).
  • Koordinationsübungen: Aktivitäten wie Tanzen oder Yoga verbessern die Verbindung zwischen verschiedenen Gehirnarealen.

3. Ausgewogene Ernährung

  • Nährstoffreiche Lebensmittel: Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, gesunden Fetten (z. B. Omega-3 aus Fisch, Nüssen) und magerem Protein unterstützt die Gehirnfunktion.
  • Antioxidantien: Lebensmittel wie Beeren, grüner Tee oder dunkle Schokolade schützen vor oxidativem Stress und fördern die Plastizität.
  • Hydration: Ausreichend Wasser trinken, um die Gehirnzellen optimal arbeiten zu lassen.

4. Ausreichender Schlaf

  • Während des Schlafs werden Erinnerungen gefestigt und das Gehirn regeneriert sich.
  • Tiefschlafphasen sind besonders wichtig für die synaptische Plastizität und das Lernen.
  • Eine gute Schlafroutine (7–9 Stunden pro Nacht) ist entscheidend.

5. Stressmanagement

  • Chronischer Stress kann die neuronale Plastizität hemmen. Praktiken wie Meditation, Achtsamkeit oder Tiefenatmung reduzieren Stresshormone und fördern die Resilienz des Gehirns.
  • Soziale Interaktionen mit Freunden oder Familie helfen ebenfalls, Stress abzubauen.

6. Kreativität und Kunst

  • Kreative Tätigkeiten wie Malen, Schreiben, Fotografieren oder Musikmachen regen das Gehirn an und fördern die Verbindung zwischen verschiedenen Gehirnarealen.
  • Kunsttherapie hat sich sogar bei der Rehabilitation nach neurologischen Schäden bewährt.

7. Soziale Aktivitäten

  • Positive soziale Interaktionen stärken das emotionale Wohlbefinden und fördern die Plastizität durch die Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn.
  • Ehrenamtliche Arbeit oder Gruppenaktivitäten bieten geistige und emotionale Herausforderungen.

8. Herausforderungen und Neugier

  • Sich aus der Komfortzone zu wagen und neue Herausforderungen zu suchen, hält das Gehirn aktiv.
  • Offenheit für neue Erfahrungen und Neugier sind wichtige Triebkräfte für ein plastisches Gehirn.

9. Vermeidung schädlicher Einflüsse

  • Alkohol und Drogen: Übermäßiger Konsum beeinträchtigt die Plastizität und schädigt das Gehirn.
  • Kognitive Untätigkeit: Monotonie und mangelnde geistige Aktivität können die Anpassungsfähigkeit des Gehirns reduzieren.

Quelle: openai

 

Fazit

Indem wir geistige, körperliche und soziale Aktivitäten in unser Leben integrieren und auf eine gesunde Lebensweise achten, können wir die Plastizität unseres Gehirns aktiv fördern und über die Lebensspanne erhalten. Der Schlüssel liegt in regelmäßigen, abwechslungsreichen und herausfordernden Aktivitäten.

 

Deshalb ist besonders das Gehirnfitnesstraining zu empfehlen, bei dem man immer wieder neue Bewegungsabfolgen lernt und sich damit neue Verknüpfungen, neue Verbindungen, sowie neue Gehirnzellen bilden können und das bis ins hohe Alter.

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